Evangelischer Beichtstuhl
Durchaus keine Seltenheit in Sachsen!
Aus alten Schriften wissen wir, dass es zwei Beichtstühle für die beiden ersten Pfarrer der Petri-Pauli-Kirche gab.
Der Altarraum war damals noch mit einem Geländer abgeteilt, so dass jeder des anderen Beichte sehen, aber sicher nicht hören konnte.
Diese Beichtstühle sollen bis Ende des 19. Jahrhundert für die private Beichte genutzt worden sein, bis sich, wie heute
üblich, die allgemeine Beichte im Gottesdienst vor dem Abendmahl durchsetzte.
Wurde das Abendmahl an den Hochfesten gefeiert, war der Sonnabend davor für die Beichte vorgesehen. Es konnte schon einen ganzen Tag
für die Priester dauern, wenn, wie in Zittau, auch bis zu 3.000 Exulanten Abendmahl feiern wollten.
Kranke, Alte und schwangere Frauen durften auch erst am Sonntag zur Beichte kommen. Anschließend dann begann die Abendmahlsfeier.
In Pestzeiten wurde die Ohrbeichte auf Grund der Ansteckungsgefahr nicht durchgeführt. Es gab in diesen Zeiten sogenannte Pestprediger.
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